Anfänge im 19. Jahrhundert
Schon bald nach der Gründung der ersten Freiwilligen Feuerwehren in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde erkannt, so schreibt der Ehrenvorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Ludwigsburg Otto Bräckle im Buch "Retten − Löschen − Bergen − Schützen / Die Feuerwehren im Landkreis Ludwigsburg", dass es den noch jungen Wehren an Zusammenarbeit und Erfahrung fehlte.
So kam es am 7. September 1863 in Stuttgart zur Gründung des Württembergischen Landesfeuerwehrverbandes, dessen Programm im Wesentlichen mit der Initiative auf dem Gebiet der Feuerwehrgesetzgebung, der sozialen Sicherung der Feuerwehrmänner, der Ausbildung und der technischen Weiterentwicklung sowie der unerlässlichen Öffentlichkeitsarbeit umrissen werden kann. In diesem Landesfeuerwehrverband waren zunächst noch die einzelnen Freiwilligen Feuerwehren unmittelbar Mitglied. Mit der ständig wachsenden Zahl dieser Mitgliedsfeuerwehren erwies es sich zunehmend als zweckmäßig, in den einzelnen Oberämtern Bezirksfeuerwehrverbände zu bilden, die dann ihrerseits Mitglieder des Landesfeuerwehrverbandes wurden.
Im früheren Oberamt Ludwigsburg ergriff Kommandant Pfeil aus Kornwestheim diese Initiative. Er lud zunächst eine Anzahl Chargierter der Feuerwehren des Oberamtsbezirks zu einer Vorbesprechung ein, in der man sich über die Verbandssatzung bald einig war und eine Kommission zur Ausarbeitung einer notwendigen Satzung berief. Am 12. Januar 1913 wurde auf Einladung von Kommandant Otto Hoffmeister aus Ludwigsburg die Gründungsversammlung für den Bezirksfeuerwehrverband Ludwigsburg abgehalten. In ihm schlossen sich damals 23 Freiwillige Feuerwehren und zwei Fabrikfeuerwehren zusammen. Zum ersten Vorsitzenden dieses Verbandes wurde Heinrich Dobler gewählt, zu seinem Stellvertreter Karl Häcker, beides Hauptmänner der Feuerwehr Ludwigsburg.
Wiederaufnahme nach dem Ersten Weltkrieg
Während des Ersten Weltkriegs ruhte die Verbandsarbeit. Die zweite Verbandsversammlung konnte erst wieder am 23. November 1919 in Ludwigsburg stattfinden, in der Karl Häcker aus Ludwigsburg zum neuen Vorsitzenden gewählt wurde. Seiner Initiative war es zu verdanken, dass dem Bezirksfeuerwehrverband vom Oberamt ein jährlicher Zuschuss von 500 Mark (vergleichsweise 5.112,92 €) bewilligt wurde. 1929 übertrug Karl Häcker die Vorstandsgeschäfte auf seinen Stellvertreter, Kommandant Karl Joos aus Kornwestheim. Nach dessen Rücktritt im Mai 1933 bestellte das Oberamt Ludwigsburg den Kommandanten Karl Rode aus Ludwigsburg zum neuen Vorsitzenden. 1937 wurde Reinhold Gall, Kornwestheim, nach Erreichen der Dienstaltersgrenze Rodes, zum Vorsitzenden bestellt. Gerade in diesen Bestellungen der Vorsitzenden durch das Oberamt anstelle einer demokratischen Wahl durch die Verbandsmitglieder spiegeln sich auch die geänderten politischen Verhältnisse wider, die schließlich mit dem Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 23. November 1938 die Feuerwehren der Polizeiexekutive unterstellten und die Feuerwehrverbände auflösten.
Neugründung nach dem Zweiten Weltkrieg
Die Neugründung des Verbandes erfolgte am 2. August 1952 in Marbach als Kreisfeuerwehrverband Ludwigsburg. Bei der Eröffnung der Versammlung wies Oberregierungsrat Dr. Heubach darauf hin, dass der im Jahr 1863 gegründete Verband insbesondere auch im Ersten Weltkrieg sein segensreiches Wirken entfalten konnte und im Jahr 1937 aufgelöst wurde. Er sollte auch jetzt wieder jene Aufgaben übernehmen, die ihrer Lösung harrten.
Zum Vorstand des neu gegründeten Verbandes wurde Kreisbrandmeister Karl Rode (Ludwigsburg) gewählt, als stellvertretender Vorsitzender Karl Kämmle (Kornwestheim) und zum Schriftführer und Kassier Heinz Häußler (Ludwigsburg). Zu Beisitzern bestimmt wurden Bürgermeister Zanker (Marbach), die Kommandanten bzw. Gruppenführer Kölbl (Ludwigsburg), Hetterich (Markgröningen), Wolf (Poppenweiler), Janner (Bietigheim), Krieg (Bönnigheim) und Thumm (Kornwestheim).
Neuerungen der 70-er Jahre
Die ab 1. Januar 1973 geltende landesweite Kreisreform hatte auch Auswirkungen auf den Bereich des Kreisfeuerwehrverbandes Ludwigsburg. Entsprechend der Änderung der Kreisgrenze wurden vom früheren Kreisfeuerwehrverband Backnang die Freiwillige Feuerwehr Affalterbach, vom früheren Kreisfeuerwehrverband Leonberg die Freiwilligen Feuerwehren Ditzingen, Gerlingen, Hemmingen und Korntal−Münchingen sowie vom früheren Kreisfeuerwehrverband Vaihingen/Enz die Freiwilligen Feuerwehren Eberdingen, Oberriexingen, Sersheim und Vaihingen/Enz aufgenommen.
1974 wurden die ersten Jugendfeuerwehren gegründet und somit der Grundstein für die Zukunft der Feuerwehren des Landkreises Ludwigsburg gelegt.
Nach 24-jähriger Tätigkeit als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Ludwigsburg schied Karl Rode aus dem Verband aus und wurde am 22. Mai 1976 zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Kommandant Otto Bräckle (Markgröningen) wurde zum neuen Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzenden gewählt.
Auf Initiative Otto Bräckles wurde 1977 der Kreisspielmannszug gegründet, der sich aus den Feuerwehrmusiken der Feuerwehren des Landkreises Ludwigsburg zusammensetzt und zu besonderen Anlässen des Kreisfeuerwehrverbandes musiziert.
Die 80-er Jahre
1985 wurde im Kreishaus Ludwigsburg unter Mitwirkung von Landrat Dr. Hartmann und des Kreisspielmannszuges das Buch mit dem Titel “Retten – Löschen – Bergen – Schützen / Die Feuerwehren des Landkreises Ludwigsburg“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Es wurde auf Anregung des Verbandsgremiums erstellt. Als Autoren fungierten Hans Dahm und Jörg Weikert aus Asperg, die beide mit der Feuerwehr und dem Kreisfeuerwehrverband eng verbunden sind und waren. Hans Dahm ist Mitgründer des Feuerwehrmuseums der Feuerwehr Asperg und Jörg Weikert war der Pressechef des Kreisfeuerwehrverbandes. Für die Herausgabe des Buches zeichneten Otto Bräckle (Vorsitzender), Werner Trefz (Kreisbrandmeister), Hans Dahm (1. Beigeordneter Stadt Asperg) und Jörg Weikert (Chefredakteur der LKZ) verantwortlich.
Auf Otto Bräckle, der im April 1986 abtrat und für sein verdienstvolles Wirken zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, folgte Helmut Trautwein (Steinheim), der die Aufgabe des Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzenden, ganz im Sinne seiner beiden Vorgänger, erfolgreich erfüllt.
Wappenbild
1987 stiftete Albert Burkhardt, selbstständiger Malermeister, damaliges Ausschussmitglied des Kreisfeuerwehrverbandes und Kommandant der Feuerwehr Schwieberdingen, dem Kreisfeuerwehrverband Ludwigsburg ein selbstgemaltes einmaliges Wappenbild, das in Feuerwehrwesen und Kreispolitik von allen Seiten große Anerkennung fand.
Das Wappenbild wird als Fotografie vom Kreisfeuerwehrverband Ludwigsburg als Ehrengabe bei besonderen Anlässen überreicht.
Jubiläum 40 Jahre KFV Ludwigsburg (1992)
Die Veranstaltungen zum 40-jährigen Jubiläum des Kreisfeuerwehrverbandes Ludwigsburg fanden vom 10. bis 14. Juni 1992 statt. In Absprache mit der Landkreisverwaltung wurden Feuerwehrdelegationen aus England (Grafschaft Essex), Italien (Provinz Friaul, Stadt Udine), Österreich (Wien), Frankreich (La Motte Servolex) und Ungarn (Budapest) eingeladen. Diese partnerschaftlichen Verbindungen leisteten einen Beitrag zu der angestrebten „europäischen Vereinigung im gemeinsamen Europa“.
Für die ausländischen Gäste wurde ein spezielles Programm über vier Tage ausgearbeitet. Zahlreiche feuerwehrtechnische Vorführungen sowie kulturelle Beiträge in verschiedenen Städten und Gemeinden des Landkreises rundeten das Programm unserer Gäste ab.
Anlässlich des 40-jährigen Bestehens des Kreisfeuerwehrverbandes Ludwigsburg wurde am 12. Juni 1992 im Ludwigsburger Kreishaus ein Festakt abgehalten. Zahlreiche Ehrengäste aus der Bundes−, Landes− und Kreispolitik sowie die gesamte Feuerwehrführungsriege des Landes Baden-Württemberg hatten sich eingefunden. Alle Festredner bescheinigten dem Verband eine zukunftsorientierte und solide Arbeit zum Wohle der Feuerwehren des Landkreises Ludwigsburg.
Landrat Dr. Hartmann überreichte den Jugendfeuerwehren einen Wimpel als Erinnerung an das 40jährige Jubiläum. Der Wimpel soll als Symbol dienen und ständiger Begleiter der Jugend sein.
Nur durch die hervorragende Unterstützung von Seiten der Kommunen, Feuerwehren und Betriebsleitungen war es möglich, eine derartige Festveranstaltung zu organisieren.
Feuerwehrbälle
Zum Abschluss des 40-jährigen Jubiläums des Kreisfeuerwehrverbandes Ludwigsburg wurde am 14. November 1992 im Rahmen des Jubiläumsjahres der Gemeinde Sersheim zur 1200-Jahr-Feier bereits der Feuerwehrball des Verbandes zusammen mit der Gemeinde ausgerichtet. Nachdem der Kreisspielmannszug unter der Leitung von Kreisstabführer Edgar Winkler den Ball eröffnete, sorgte die Tanz- und Showband "Walter Schiedel" für Unterhaltung. Auch durften Showeinlagen verschiedener Landkreisfeuerwehren nicht fehlen. Mehr als 550 Gäste konnten einen schönen unterhaltsamen Abend genießen. Dies war bereits der 4. Feuerwehrball der Feuerwehren des Landkreises Ludwigsburg.
1987 wurde in Vaihingen/Enz erstmals ein Feuerwehrball des Kreisfeuerwehrverbandes Ludwigsburg veranstaltet. Hier sorgten die Tanz- und Showband "Die HAPP'S", der Moderator Georg Starnberg sowie verschiedene Einlagen von Feuerwehrkameraden aus dem Landkreis für Unterhaltung. Nachdem die Halle bis auf den letzten Platz ausverkauft war, entschloss man sich, bereits 1988 den nächsten Feuerwehrball in Gerlingen zu veranstalten. "The Diamonds" spielten zum Tanz auf. Wolle Kriwanek mit seiner Stimm−Band faszinierte das Publikum, ebenso die Tanzeinlagen von 2 Tanzpaaren des 1. TC Ludwigsburg. 1989 folgte der 3. Feuerwehrball in der Halle auf der Schray in Erdmannhausen. Nach der Eröffnung durch die Feuerwehrmusiken aus Steinheim und Erdmannhausen sorgte die Big−Band der Hohenhaslacher Musikanten für Stimmung. Mit schwäbischen Geschichten hatte der Schlechtbacher Alleinunterhalter Bruno Blum die Lacher auf seiner Seite. Die Artisten "Duo Kondo" aus der damaligen DDR sorgte mit einer Hula−Hoop−Show für Abwechslung.
Ehrenzeichen
Im Jahr 1995 beschloss der Verbandsausschuss ein Ehrenzeichen zu schaffen. Die Integrierung des Wappens des Landkreis Ludwigsburg in das Ehrenzeichen wurde von der Landkreisverwaltung genehmigt. Das Ehrenzeichen des Kreisfeuerwehrverbandes Ludwigsburg ist vornehmlich für Personen bestimmt, die sich um den Kreisfeuerwehrverband und um das Feuerwehrwesen im Landkreis Ludwigsburg in hervorragender, außerordentlicher, bedeutender Weise verdient gemacht haben.