Feuerwehren des Landkreises im Großeinsatz
Ein angenommenes Großschadensereignis forderte die Feuerwehren am Samstag im nordöstlichen Landkreis. Einsatzkräfte aus zwölf Gemeindefeuerwehren waren im Einsatz, unterstützend agierte der Führungsstab des Landkreises in der Feuerwache Ludwigsburg.
Kurz nach 8 Uhr beschädigte ein Bagger die Hauptgasleitung an der Verteilerstation zwischen Steinheim und dem Ortsteil Kleinbottwar, das austretende Gas trieb der Wind in Richtung des Teilortes. Nach ersten Messungen der örtlichen Feuerwehr stand fest: in weiten Bereichen Kleinbottwars lag das Gas-Luftgemisch deutlich im explosiven Bereich, eine Evakuierung der 1680 Einwohner war dringend geboten. Aufgrund der kritischen Situation forderte der Steinheimer Einsatzleiter weitere Löschzüge aus dem gesamten Kreisgebiet nach, Kreisbrandmeister Andy Dorroch veranlasste die Alarmierung des Führungsstabes.
Obwohl die Stromversorgung bereits unterbrochen war, kam es während der Räumung des Teilortes in kurzem Abstand zu zwei Explosionen. Brände mussten gelöscht werden, mehrere Personen waren zunächst vermisst. Während der laufenden Einsatzmaßnahmen vor Ort veranlasste der Führungsstab Warnmeldungen über die lokalen Rundfunksender, insgesamt 14 Busse wurden zur zügigen Räumung der Gemeinde entsandt.
Unterstützung erhielten die Feuerwehren von Einheiten des Technischen Hilfswerks. Zur Versorgung der Betroffenen eilten Rettungs- bzw. Sanitätsdienst, sowie Notfallseelsorge und DLRG mit über 200 weiteren Einsatzkräften zu den Schadensstellen. An mehreren Sammelplätzen versorgten und betreuten sie die Bewohner aus dem Schadensgebiet. Die Kamera einer Drohne übermittelte dem Stab in der Ludwigsburger Feuerwache ständig Live-Bilder vom Geschehen in den einzelnen Einsatzabschnitten.
Die erlösende Meldung erreichte Einsatzkräfte und Führungsstab um 10:42 Uhr: die Gasausströmung war gestoppt! Nach weiteren 30 Minuten lagen an allen Messpunkten die Gaskonzentrationen deutlich unter der Explosionsgrenze, die Gefahr war endgültig beseitigt.
Bei der abschließenden Besprechung zeigte sich Kreisbrandmeister Dorroch sehr zufrieden zum Ablauf der Großübung. Sowohl die Kräfte an der Schadensstelle, als auch der Führungsstab unter Leitung seines Stellvertreters Jochen Feyerabend (Besigheim) hätte ihre Aufgaben gut bewältigt, kleinere Kommunikationsprobleme seien der Übungskünstlichkeit geschuldet. Wie bei der TAL-Übung vor etwa drei Wochen hätten die Einsatzkräfte vor Ort eine effektive Unterstützung durch den Führungsstab des Landkreises erfahren.